ARS 4/6 – Azure Reservations Verrechnung

1 Kommentar zu ARS 4/6 – Azure Reservations Verrechnung

Im dritten Teil haben wir uns angeschaut, welche Optionen für den Bezug von Reservierungen wir haben.

Für welche Ressource wurde reserviert?

Wer der Serie bisher fleißig gefolgt ist, hat sich im letzten Teil ggf. eine Frage gestellt: Wo gebe ich denn nun an, für welche meiner Ressourcen ich die Reservierung kaufen möchte?

Hier haben wir den ersten Irrglauben: Reservierungen beziehen sich nicht auf konkrete Ressourcen! Daher werden sie auch nicht zugewiesen.

Gehen wir zurück zum ersten Artikel dieser Serie so sehen wir, dass die Nutzung in Azure auf Basis von Consumption Metriken erhoben wird. Also bspw. 1 Stunde Nutzung einer VM. Gemeinsam mit den Metrik-Kosten bzw. den Price Sheet Informationen entsteht dann die Rechnung.

Erwirbt man nun Reservierungen, so ist die Nutzung für eine bestimmt Ressource im Voraus bezahlt. Das bedeutet, die Consumption wird mit den Metrik-Kosten 0 €verrechnet. Dabei wird die Reservierung immer in 1-Stunden-Blöcken betrachtet. Wird die Reservierung in einer Stunde nicht genutzt, so verfällt sie für diese Stunde. Man kann sich die Reservierung also nicht „aufheben“

Hat man nun bspw. 2 VMs, so erzeugen diese gemeinsam innerhalb von einer Stunde exakt 2 Stunden VM Nutzung. Hat man nun eine Reserved Instance für 1 Instanz, so ist eine Nutzungs-Stunde „kostenfrei“ (da bereits bezahlt) und eine Nutzungs-Stunde wird Pay-as-you-Go verrechnet.

Verrechnung für Virtuelle Maschinen

Die Reservierungen für virtuelle Maschinen umfassen lediglich den Compute Anteil der Maschinen. Etwaige Software-Kosten, oder Kosten für Storage und Netzwerk werden weiterhin Pay-as-you-Go berechnet.

Grundsätzlich gilt die Reservierung für die erzeugte Nutzung der Virtuellen Maschine. Hierbei ist es egal, welche Maschine die Nutzung verursacht. Wird also bspw. eine VM nicht für eine volle Stunde betrieben, so füllen andere VMs der gleichen Klasse die Nutzung auf.

Sollte keine andere VM laufen, so wird die Reservierung in dieser Stunde nicht ausgenutzt und der Rest verfällt.

Hier das Ganze mal grafisch dargestellt…1 Stunde Reservierung (grün) mit unterschiedlicher Nutzung. Alles oberhalb der grünen Linie wird Pay-as-you-go verrechnet.

Azure Reservation Usage

VM Size Flexibility

Im dritten Teil der Serie hatte ich darauf hingewiesen, dass es bei VM Reservierungen einen Option für „Size Flexibility“ gibt.

Hierbei wird die Reservierung nicht exakt auf den die gebuchte VM Klasse bezogen, sondern kann „flexibel“ innheralb der VM-Familie genutzt werden.

Bezieht man also bspw. in der DSv2-Serie eine Standard_DS5_v2, so kann man anstatt einer DS5 auch diverse DS1-4 Instanzen betreiben. Hierzu listet Microsoft diverse Tabellen, die das Verhältnis zwischen den Instanzen zeigt:

RI Flex Size

Geht man also von einer DS5_v2 Reservierung aus, so könnte man bspw. folgende Instanzen betreiben:

  • 16 x DS1_v2
  • 8 x DS2_v2
  • 1 x DS3_v2 und 6 x DS2_v2
  • u.s.w.

Verrechnung für SQL Datenbanken

Die Verrechnung der SQL-Datenbanken erfolgt grundsätzlich flexibel und Verhält sich ähnlich den RIs für virtuelle Maschinen.

So kann beispielsweise eine Reservierung für 16 SQL Cores von 2 x 8 vCore Instanzen genutzt werden, oder eben von einer 16 vCore Instanz.

Verrechnung für Cosmos DB

Die Anwendung von Reservierungen für Cosmos DB stellt eine mittlere Katastrophe dar. Grundsätzlich gilt auch hier, dass reservierte RU/s von mehreren Instanzen genutzt werden können und diese sich ergänzen. Alles was über die Reservierung hinaus geht wird PAYG verrechnet.

Besonderheit bei Cosmos DB ist, dass die Reservierung unterschiedlich viel Wert ist, je nachdem welche Region man auswählt.

So sind bspw. 50.000 RU/s in West Europe auch wirklich 50.000 RU/s. In Australien hingegen werden für 50.000 RU/s insgesamt 75.000 RU/s Nutzung vermerkt. Damit ist die Reservierung hier „weniger Wert“.

Also Augen auf bei der Regions-Auswahl für Cosmos DB…und beim Reservierungs-Kauf.

Verrechnung für SUSE Linux

Die Reservierungen für SUSE brauchen dann ein weiteres Studium. Auch hier gilt grundsätzlich die Flexibilität der Instanzgröße.

Je nach gewähter Software und VM Typ greifen dann aber unterschiedliche „Ratios“ für die Benefits. Hier hilft nur…Doku lesen…

Nächster Teil

Im nächsten Teil schauen wir uns an, wie es sich mit Änderungen an Reservierungen verhält.

Nächster Teil (Montag): ARS 5/6 – Azure Reservations Änderungen

Disclaimer

Dieser Artikel basiert auf meinem aktuellen Wissenstands im Februar 2019. Alle Angaben ohne Gewähr…zumal sich die Spielregeln jederzeit ändern können und die Möglichkeit besteht, dass ich irgendwas falsch verstanden oder übersehen habe … Sollte dem so sein, dann gern in die Kommentare damit.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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1 Comment

  1. Torsten Gladbach  - 11. März 2019 - 14:56
    /

    Hallo Eric, super Blog mit spannenden Artikeln!
    VG, Torsten

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